Wolff trifft vor WM deutsche Fußballspitze

Hamburg Stadion St. PauliFulda/Hamburg. Auch nach seinem Abschied aus Gersfeld ist Peter Wolff weiterhin engagiert in der Positionierung von Kommunen im Wettbewerb. Gerade erst kam er zurück aus Hamburg. Dort beschäftigte sich das Symposium für Sport, Ökonomie und Medien in diesem Jahr mit dem Thema „Sport und Stadtmarketing“. Wie lassen sich Sport-Veranstaltungen von Kommunen nutzen, um national oder international wahr genommen zu werden? Wie gehen Städte mit der Inflation von Sportveranstaltungen um? Dies waren einige der Fragestellungen, denen sich die Teilnehmer annahmen.

Wolff selbst stellte mit einem Posterbeitrag die Frage, ob Sport-Events ausschließlich Vereins- und Verbandsveranstaltungen sind oder nicht auch städtische, zumal sich Kommunen häufig finanziell einbringen – und wie das bei defizitären Kommunen mit dem Haushalt und der Kommunalaufsicht in Einklang zu bringen ist. Für Wolff steht außer Frage, dass bei vertretbarem finanziellem Einsatz der Nutzen für das städtische Image überwiege, zumal gerade in Hessen der Sport seit einigen Jahren als Ziel in der Landesverfassung etabliert ist. Positionieren sich dann noch Kommunen, wie beispielsweise Gersfeld, als Gesundheitsstadt und touristische Destination mit Natursportfaktor, so böten Sportveranstaltungen die Möglichkeit, dass kleinere Orte positiv wahrgenommen werden und auch nachhaltig von den Sportlern oder den Besuchern dieser Veranstaltungen besucht werden.

Ihn selbst habe es gefreut, als es ihm gemeinsam mit der Hochschule Fulda gelang, für 2014 den Zuschlag für die Deutschen Hochschulmeisterschaften im Mountain-Bike nach Gersfeld zu bekommen. Doch die Stadt wollte nach seinem Abschied die Veranstaltung nicht mehr haben, obgleich der finanzielle Beitrag im unteren vierstelligen Bereich gelegen hätte. „Da setzt man ohne Not jemanden vor die Tür und bezahlt dann neben dem neuen Bürgermeister noch für vier Jahre den ausgeschiedenen – dafür war Geld da, aber nicht für die Ausrichtung von Deutschen Meisterschaften“, ärgert sich Wolff. „Umso erfreuter war ich, dass anderswo die Kompetenz und das entsprechende Engagement gewürdigt wird“, so Wolff weiter.

Von etlichen Konferenzteilnehmern wurde er auf seine Ausführungen zu Tourismus, Sport und Nachhaltigkeit im letzten Jahr in Konstanz oder diesen März in Wiesbaden über die Zukunft Öffentlicher Bäder bei angespannten Haushalten angesprochen. Zum Abschluss des Symposiums traf Wolff den Präsidenten von Borussia Dortmund und in Personalunion Präsident der Deutschen Fußball-Liga, Reinhard Rauball, und den früheren Bremer Bildungs- und Innen-Senator und Manager von Werder Bremen und heutigen Sonderberater des UNO-Generalsekretärs, Willi Lemke. Beide waren kurz vor ihrem Abflug zur Eröffnung der Fußball-Weltmeisterschaft nach Brasilien.